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Erneuerbare Energien in Ulm: Status und Zukunftsperspektiven

Ulm gilt als Vorreiter bei der Energiewende in Baden-Württemberg. Die Stadt an der Donau verfolgt ambitionierte Klimaziele und setzt konsequent auf erneuerbare Energien. In diesem Artikel beleuchten wir den aktuellen Stand, laufende Projekte und die Zukunftsperspektiven für nachhaltige Energie in der Region.

Ulms Klimaziele: Ambitioniert und realistisch

Die Stadt Ulm hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden. Ein ehrgeiziger Plan, der durch eine durchdachte Energiestrategie untermauert wird:

Solarenergie: Das Potenzial der Dächer nutzen

Ulm verfügt über ausgezeichnete Voraussetzungen für Solarenergie. Mit durchschnittlich 1.650 Sonnenstunden pro Jahr liegt die Region über dem bundesdeutschen Durchschnitt.

Aktuelle Solarkapazitäten

Stand 2024 sind in Ulm und Umgebung bereits über 2.500 Photovoltaikanlagen installiert mit einer Gesamtleistung von etwa 85 Megawatt peak (MWp). Dies entspricht dem Jahresstrombedarf von rund 25.000 Haushalten.

Solarpotenzialkataster der Stadt

Das online verfügbare Solarpotenzialkataster zeigt für jedes Gebäude in Ulm:

Geplante Großprojekte

Mehrere großflächige Solarprojekte sind in Planung:

Windenergie: Herausforderungen und Chancen

Die Windenergie spielt in der Ulmer Region eine wachsende Rolle, auch wenn die geografischen Gegebenheiten besondere Anforderungen stellen.

Bestehende Windparks

Aktuell drehen sich 12 Windenergieanlagen in der Region mit einer Gesamtleistung von 28 MW. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit von 5,8 m/s in 140m Höhe ermöglicht einen wirtschaftlichen Betrieb.

Repowering-Projekte

Bis 2027 ist das Repowering von 6 älteren Anlagen geplant. Moderne Turbinen mit höherer Effizienz werden die Stromproduktion um 60% steigern bei gleichzeitiger Reduzierung der Anlagenzahl.

Bioenergie und Wasserkraft

Biomasse-Nutzung

Das Ulmer Umland bietet ideale Voraussetzungen für Bioenergie:

Wasserkraft an der Donau

Die Donau birgt ungenutztes Potenzial für kleine Wasserkraftwerke. Zwei Standorte werden derzeit auf ihre Machbarkeit geprüft:

Energiespeicher: Schlüssel zur Energiewende

Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien steigt der Bedarf an Speicherlösungen. Ulm setzt auf verschiedene Technologien:

Batteriespeicher

Power-to-Gas

Eine Pilotanlage zur Wasserstoffproduktion soll 2026 in Betrieb gehen. Überschüssiger Solarstrom wird in grünen Wasserstoff umgewandelt und kann bei Bedarf rückverstromt werden.

Wärmewende: Fernwärme und Wärmepumpen

Ausbau der Fernwärme

Die Stadtwerke Ulm planen den Ausbau des Fernwärmenetzes von derzeit 85 km auf 120 km bis 2030. Neue Wärmequellen:

Wärmepumpen-Offensive

Die Stadt fördert den Umstieg auf Wärmepumpen durch:

Bürgerbeteiligung: Gemeinsam zur Energiewende

Bürgerenergiegenossenschaften

In Ulm sind drei Bürgerenergiegenossenschaften aktiv:

Mieterstrom-Projekte

Besonders in Mehrfamilienhäusern ermöglichen Mieterstrom-Projekte auch Mietern die Teilhabe an der Energiewende. 15 Projekte sind bereits realisiert, 8 weitere in Planung.

Elektromobilität: Infrastruktur für die Zukunft

Ladesäulen-Ausbau

Bis Ende 2024 stehen in Ulm 180 öffentliche Ladepunkte zur Verfügung. Der Ausbauplan sieht vor:

Sektorenkopplung

Elektromobilität wird zunehmend mit erneuerbaren Energien gekoppelt:

Herausforderungen und Lösungsansätze

Netzausbau und Netzstabilität

Der Ausbau erneuerbarer Energien stellt das Stromnetz vor neue Herausforderungen:

Flächenkonkurrenz

Lösungsansätze für begrenzte Flächen:

Wirtschaftliche Aspekte: Chancen für die Region

Arbeitsplätze in der Energiewirtschaft

Die Energiewende schafft neue Arbeitsplätze in Ulm:

Wertschöpfung in der Region

Durch lokale Energieproduktion bleibt Wertschöpfung in der Region:

Förderprogramme und Unterstützung

Kommunale Förderung

Die Stadt Ulm bietet eigene Förderprogramme:

Beratungsangebote

Ausblick: Ulm als Modellregion

Ulm hat das Potenzial, zur Modellregion für nachhaltige Energie zu werden. Die Kombination aus technologischer Innovation, bürgerschaftlichem Engagement und politischem Willen schafft ideale Voraussetzungen.

Ziele bis 2030

Vision 2040

Langfristig strebt Ulm an:

Fazit: Gemeinsam zur grünen Zukunft

Ulm ist auf einem guten Weg zur Energiewende. Die ehrgeizigen Ziele sind erreichbar, wenn alle Akteure – Stadt, Unternehmen und Bürger – weiterhin an einem Strang ziehen. Die bereits erzielten Erfolge zeigen: Die Energiewende ist nicht nur ökologisch notwendig, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll.

Jeder kann seinen Beitrag leisten – sei es durch die Installation einer Solaranlage, den Umstieg auf eine Wärmepumpe oder die Beteiligung an einer Bürgerenergiegenossenschaft. Gemeinsam gestalten wir die nachhaltige Energiezukunft Ulms.

Möchten Sie Teil der Ulmer Energiewende werden?

Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung zu erneuerbaren Energien. Wir zeigen Ihnen, wie Sie von der Energiewende profitieren und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.